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Erster Tag des Kontaktstudiums am 20.07.2016

Der auch als Fortbildung für Lehrer angelegte "Tag des Kontaktstudiums" wird sich der Mehrsprachigkeit in Kinder- und Jugendliteratur widmen. Den Teilnehmern wird zunächst in einem interdisziplinären Impulsvortrag die Thematik der Tagung vorgestellt und dann gemeinsam in fachbezogenen Workshops erarbeitet. Die in zwei Zeitschienen zu je einer Stunde angelegten Panels werden durch halbstündige, dem gegenseitigen Austausch und der fächer- wie phasenübergreifenden Vernetzung gewidmete Pausen sowie eine an die Workshops anschließende Plenumssitzung mit Podiumsdiskussion ergänzt und gegliedert.

Zielgruppe der Tagung sind Studenten jeden Niveaus, Dozenten und Hochschullehrer sowie Lehrkräfte aller Dienstgrade einschließlich Referendare.

Für Lehrer besteht die Gelegenheit, sich diese Veranstaltung als Fortbildung anerkennen zu lassen.

 Programm


13:00-13:15 Begrüßung und Organisatorisches

13:15-14:00 Plenumssitzung mit Impulsvortrag (Senatssaal E110)

Thema: Bildliche Rede verstehen, symbolische Handlungen deuten, Allegorien entschlüsseln - Das Vordringen nicht-realistischer Genres in der Kinder- und Jugendliteratur und der Populärkultur als didaktische Herausforderung.
(Prof. Dr. Hans-Heino Ewers, Goethe-Universität Frankfurt a.M.)

14:15-15:15 Workshop-Phase 1:

EnglischDeutschLateinFranzösisch

Workshop 1

Multimodale Zugänge zu Kinder- und Jugendliteratur im Englischunterricht

(Max von Blanckenburg und Thorsten Merse; LMU München)

Raum: VG 105,
Schellingstr. 3

Workshop 2

Mehrsprach-O-Mat - Mehrsprachige Online-Materialien erkunden und für den Unterricht erschließen

(Projektgruppe IT und Prof.Dr. Anja Ballis, LMU München)

Raum: M 203, Hauptgebäude

Workshop 3

Latein als Schlüssel zum Verständnis aktueller Bestseller der All-Age-Literatur? Zur Funktionialisierung lateinischer Phrasen in der postmodernen Phantastik am Beispiel von Harry Potter, Tribute von Panem und Jack Perdu

(Michael Stierstorfer, Universität Regensburg)

Raum: M 101, Hauptgebäude

Workshop 4

Literaturdidaktische Lehrbausteine (B2):

Tahar Ben Jelloun, Par le feu

Mikael Ollivier, Le monde dans la main  

Delphine de Vigan, No et moi

(OStR Josef Zellner, mit Studierenden des literaturdidaktischen Aufbauseminars "Theorie und Praxis"; LMU München)

Raum: M 001, Hauptgebäude

15:15-15:45 Pause

15:45-16:45 Workshop-Phase 2:

EnglischDeutschLateinFranzösisch

Workshop 5

Storytelling zwischen Tradition und Moderne: Ansätze für die Sekundarstufe I

(Dr. Petra Rauschert, Sandra Schäfer, Dr. Marlis Schleich; LMU München)

Raum: VG 105,
Schellingstr. 3

Workshop 6

Mehrsprachigkeit und jüdisches Leben nach 1945: Texte und Themen

(OStR Winfried Adam, LMU München)

Raum: M 203, Hauptgebäude

Workshop 7

Verjüngte Antike im Mediendialog - Transformation der griechisch-römischen Mythologie in Kinder und Jugendmedien der Postmoderne

(Prof. Dr. Markus Janka und Mitarbeiter, LMU München)

Raum: M 101,  Hauptgebäude

Workshop 8

Literaturdidaktische Lehrbausteine (A2/B1):

Marcel Aymé, Le passe-muraille et autres nouvelles

Laetitia Colombani, A la folie - pas du tout

Maurice Druon, Tistou et les pouces verts

(OStR Josef Zellner, mit Studierenden des literaturdidaktischen Aufbauseminars "Theorie und Praxis", LMU München)

Raum: M 001, Hauptgebäude

16:45-17:15 Pause

17:15-18:00 Plenumssitzung (Senatssaal E 110)

 

Kurzbeschreibungen der Inhalte

Workshop 1

Aktuelle Kinder- und Jugendliteratur ist zunehmend multimodal verfasst: neben geschriebenen Texten werden auch andere Arten der Bedeutungserzeugung relevant, z.B. in bildgestützten, hörbaren oder digitalen Textformaten. Dazu gehören beispielsweise Graphic Novels, Bilder- und Hörbücher oder Literatur-Apps. Aus diesem Angebot ergeben sich neue Möglichkeiten für die Arbeit mit Literatur im Englischunterricht, die in diesem Workshop exemplarisch vorgestellt und erprobt werden.

Workshop 2

Seit einigen Jahren wird auf dem Buchmarkt verstärkt mehrsprachige Kinder- und Jugendliteratur angeboten. Dieses Angebot ist ein beredter Ausdruck einer sich wandelnden Gesellschaft und ihrer Sprachenvielfalt.
Im Workshop wird Ihnen eine Online-Plattform zu mehrsprachiger Kinder- und Jugendliteratur vorgestellt. Die Plattform besteht aus einer Datenbank, die wichtige und aktuelle Titel enthält. Zudem ist in die Plattform ein geschützter Bereich „OLe" integriert, in dem Schüler online an und mit mehrsprachigen Texten lernen können und der durch die Lehrpersonen individuell/flexibel an die Bedürfnisse ihrer Schülerschaft gepasst werden kann. Die Datenbank wird seit 2013 in Kooperation zwischen dem Lehrstuhl der Fachdidaktik Deutsch und der IT Gruppe Geisteswissenschaft entwickelt und von einem engagierten Projektteam betreut.

Workshop 3

Harry Potter ist ein Paradebeispiel dafür, dass die lateinische Sprache in der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur weiterexistiert. So bestehen die magischen Zaubersprüche, die in Hogwarts gelehrt werden, zu großen Teilen aus lateinischen Versatzstücken und transportieren damit eine implizite Bedeutungsebene, die eine Hilfe für das Textverständnis sind. Auch die Tribute von Panem und Jack Perdu nutzen die ehemalige Sprache der Wissenschaften, um den Inhalt durch lateinische Substantive („Panem“), Namen („Euri“) und sogar durch ganze Verse aus Ovids Metamorphosen („occidit in talum serpentis dente recepto“) mit einer weiteren subversiven Bedeutungsebene aufzuladen. Im Workshop werden wir diese „Geheimcodes“ gemeinsam entschlüsseln und anhand von konkreten Arbeitsblättern zu diesem Thema über das Potenzial dieses Phänomens für den Deutsch- und Lateinunterricht sprechen.

Workshop 4
Der bald in Kraft tretende LehrplanPLUS sieht vor allem in der 10. Jahrgangsstufe die Behandlung zeitgenössischer Jugendliteratur vor. In der Q-Phase tritt wohl an die Stelle der Ganzschriftlektüre immer stärker die exemplarische Lektüre. Die durchgängige Kompetenzorientierung erfordert ein stark fokussiertes und reflektiertes Arbeiten. Daher soll in diesem Workshop erstmals versucht werden, von Studierenden im Seminar mit dem Kursleiter erarbeitete kompetenzorientierte literaturdidaktische Bausteine vorzustellen, die bekannte und weniger bekannte Werke anregungshalber empfehlen. Die Vorschläge dürfen gerne auf ihre Brauchbarkeit von den Lehrpraktikern geprüft und diskutiert werden. Beispielhaft sollen folgende Werke behandelt werden: Tahar Ben Jelloun, Par le feu; Mikael Ollivier, Le monde dans la main; Delphine de Vigan, No et moi

Workshop 5

Das Geschichtenerzählen übte schon immer eine besondere Faszination auf die Menschen aus. Während das Storytelling in der Grundschuldidaktik längst seinen festen Platz hat, bleibt sein Potential im Englischunterricht der weiterführenden Schulen meist wenig genutzt. Der Workshop versucht darum, hier eine Brücke zu schlagen. Dabei stehen drei Aspekte im Vordergrund: 1.) Die Vermittlung methodischer Grundlagen des traditionellen Storytelling, 2.) die exemplarische Darstellung, wie Picture Books in der Sekundarstufe I eingesetzt werden können und 3.) ein Ausblick, wie etwa mit einer Book Creator App auch Verknüpfungen mit den modernen Medien möglich sind.

Workshop 6

Die Beschäftigung mit dem Judentum erfolgt im Unterricht häufig im Zusammenhang mit der NS-Zeit. Der Workshop versucht hingegen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie jüdisches Leben nach 1945 zum Thema des Deutschunterrichts gemacht werden kann. Verschiedene Formen von Mehrsprachigkeit der Kinder- und Jugendliteratur, die sich mit modernen jüdischen Lebenswelten beschäftigt, stehen dabei im Mittelpunkt.

Workshop 7

Mittels vielfältiger medialer Verjüngungsstrategien adaptieren neuere und neueste mythopoetische Werke Figuren, Erzählungen und Traditionen aus der griechisch-römischen Sagenwelt an die Rezeptionsgewohnheiten heutiger Kinder und Jugendlicher. Das Phänomen der "Mehrsprachigkeit" soll anhand unterschiedlicher Beispiele aus den einschlägigen Corpora des Projektes "Verjüngte Antike" vorgestellt und diskutiert werden. Neben griechischen und lateinischen Namen und Begrifflichkeiten, die in den englischen oder deutschen Erzählfluss integriert sind, obwohl sie mitunter der Didaktisierung bedürfen, finden der Umgang mit orginalsprachlichen Zitaten, zweisprachige Aufbereitungen (antik - modern) sowie Übersetzungsphänomene Beachtung.

Workshop 8:
Der bald in Kraft tretende LehrplanPLUS sieht für das Niveau A 2 und B 1 eher en passant die Behandlung zeitgenössischer, auch adaptierter Jugendliteratur vor. Für die Abschlussklasse der Realschule und die entsprechenden gymnasialen Jahrgangsstufen sollen in diesem Workshop von Studierenden erarbeitete, im Seminar überprüfte, durchgängig kompetenzorientierte Lehrbausteine vorgestellt werden, wie auch auf weniger fortgeschrittenem Niveau tastend Literatur "schmackhaft"gemacht werden kann. Beispielhaft sollen folgende Werke behandelt werden: Marcel Aymé, Le passe-muraille et autres nouvelles; Laetitia Colombani, A la folie - pas du tout; Maurice Druon, Tistou et les pouces verts

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